Kraniosakrale Osteopathie

Kraniosakrale Osteopathie

Ausgangspunkt der Diagnose und Therapie ist der kranio-sakrale Rhythmus, der wie der Herz -und Atemrhythmus einen eigenständigen Körperrhythmus darstellt. Dieser Rhythmus beeinflusst den Stoffwechsel des Organismus und jeder einzelnen Körperzelle.

Mit Übung kann er auch zur Diagnose von Körper -und Organstörungen benutzt werden. Selbst, um psychische und emotionale Ursachen zu erkennen, fand er als so genannter Lügendetektor und Signifikanzdetektor in neuerer Zeit Anwendung.

Der kranio-sakrale Rhythmus lässt die Schädelknochen wie auch den übrigen Körper mit einer Frequenz von 6 bis 14/min sanft und fast unmerklich flektieren und extendieren bzw. nach außen und innen rotieren.
Dieser Rhythmus beginnt in der embryonalen Entwicklung und ist sogar kurz nach dem Tode noch palpierbar.
Der Terminus kraniosakrales System hebt besonders die funktionelle Einheit zwischen Schädel (Kranium) und Kreuzbein (Sakrum) im primär respiratorischen Mechanismus hervor. Es ist ein funktionelles anatomisches System, das bei allen Lebewesen, die Hirn und Rückenmark besitzen, existiert.
Das Cranio – sacrale – System steht in direkter wechselseitiger Interaktion mit der Kaumuskulatur.
Störungen jeglicher Art aus dem Bereich des stomatognaten Systems sind maximale Irritationsfaktoren für das cranio – sacrale System. Rein mechanisch gesehen ist die Position des Unterkiefers und des Zungenbeins über die ansetzende Muskulatur und Mechanorezeptoren direkt verbunden mit der gesamten Haltung ( Kopf, Hals, BWS, LWS, SIG.)
Die Kiefergelenkmuskulatur hat die höchste Rezeptorendichte aller Muskeln. Der Masseter (Kaumuskel ) ist der Muskel mit der größten Kraft pro mm2.
Die Rolle der Zähne in Bezug auf die Mechanik des Kauapparates ist speziell.
Der maximale Zusammenbiss bildet den alles entscheidenden Endpunkt für die Annäherung des Unterkiefers an den Oberkiefer.

Mit anderen Worten:

Die Stellung der Zähne und die vertikale Dimension entscheiden darüber, wie weit sich Unterkiefer und Oberkiefer annähern können und damit auch, wo die Kiefergelenkköpfe an der Schädelbasis bei maximalem Zusammenbiss positioniert sind.

Die kraniosakrale Behandlungsmethode hat sich als Teilbereich der Osteopathie entwickelt.

Ihre Wurzeln liegen begründet in den Prinzipien der Osteopathie, und sie ist eingefügt in den ganzheitlichen Ansatz der Osteopathie

DIE OSTEOPATHIE

umfasst spezielle manuelle Diagnose -und Therapiemethoden, mit dem Schwerpunkt auf den strukturellen Beziehungen und Wechselwirkungen der verschiedenen Gewebe.

Das Ziel einer osteopathischen Behandlung ist die Erhöhung der individuellen Lebensqualität des Patienten, die Verbesserung des strukturellen und dynamischen Gleichgewichts in seinen Körpersystemen sowie die Ökonomisierung seines Energieverbrauchs.

Die osteopathische Medizin ist bestrebt, im Körper alle Ressourcen freizusetzen und sich entwickeln zu lassen, die die Grundlage bilden für seine Wiederherstellung und seine Widerstandsfähigkeit gegenüber krankhaften Einflüssen.

In diesem Sinne richtet sich die Vorgehensweise in der Osteopathie weniger nach einer analytischen isolierten Betrachtung der störenden Symptome als vielmehr nach der Fragestellung, unter welchen Bedingungen der Organismus seine Ordnung und Intaktheit autonom aufrechterhält.

Erst dann wird der Erforschung der Ursachen nachgegangen, die zur Entstehung von Krankheitssymptomen geführt haben.
Diese Ursachen können mannigfaltig sein und die Gesundheit und Lebenskraft durch Behinderung der Flüssigkeits -und Energiebewegungen und der Nervenimpulse etc. beeinträchtigen.

Im Heilungsprozess ist der Patient mit aufgefordert, die Bedingungen zu erkennen und in sein Leben zu integrieren, die ein normales Wirken seiner eigenen biologischen Kreislaufprozesse und seiner Selbstheilungskräfte ermöglichen

Der osteopathischen Behandlung liegt folgende Idee zugrunde;

„Jede Beweglichkeitsänderung im Bewegungsapparat im Sinne einer Hypo- oder Hypermobilität führt zu einer Funktionsstörung, die wiederum ein Krankheitsbild auslösen kann.“

Durch den Bewegungsverlust wird die Durchblutung der betroffenen Gewebe vermindert. Diese Hypämie kann sich bis zur Ischämie steigern. So können Irritationen, Entzündungen und Infektionen aufgrund einer Minderdurchblutung entstehen.
Für eine optimale Funktion des menschlichen Körpers ist es notwendig, dass sich die vier Hauptsysteme des Körpers im Gleichklang befinden.